Der Buchtitel

Hi Hans,
ich bin begeistert, dass Du die Idee sinnvoll findest!

Der Buchtitel "Die Zeit des Anderen" war mir über Jahre im Sinn, weil mir das immer wieder aufgefallen ist: Meine Zeit ist nichts wert, sie existiert im Bewusstsein des "Partners" gar nicht.

Der Grund dafür liegt darin, dass der notorische Lügner keine wirklich chronologische Komponente in seinen Erinnerungen hat und dieses Symptom zeigt sich durchgängig bei allen meinen Erinnerungen bzgl. aller Mythomanen. Auch Du bestätigst es: Unendlich lange Diskussionen werden über abwegigen Unsinn geführt, ohne Rücksicht auf Schlaf und notwendiges Arbeiten zur Existenzsicherung zu nehmen. Die Zeit des Anderen spielt keine Rolle. Darunter dann als Untertitel: "Mythomanen erkennen und Strategien entwickeln" oder so. Mit den Buchtiteln warten wir natürlich wie immer, bis alle Texte fertig sind.

Wir brauchen in den Briefen keine Chronologie, wir können "Briefe sammeln" und dann eine Reihenfolge reinbringen, die das Lesen erleichtert. Es geht ja um "innerpartnerschaftliche Ereignisse" und was währenddessen "in der Welt" passiert, ist belanglos.

Ein Mann, den ich 2007/2008 in der Schweiz kennenlernte, Stefan M., hatte sich als 18-Jähriger sterilisieren lassen. Er wollte keine Kinder, er wollte vögeln, ohne Angst haben zu müssen, dass frau ihm ein Kind anhängt. Einige Jahre später, als erfolgreicher Jungunternehmer im IT-Bereich, war er in Tunesien und eine Frau schaffte es, ihm so die Sinne zu verwirren, dass er sie spontan geheiratet hat. Er war alleine, sie war alleine, zusammen wollten sie die Welt genießen, nur sie zwei, keine Kinder!

Nach Hochzeit und Flitterwochen in Tunesien, als die Rückreise in die Schweiz anstand, erfuhr er dann, dass er nun Vater eines zehnjährigen Kindes war, welches mit ihnen in die Schweiz gekommen ist.

So wurde er zum Vater, wenig später platzte die dot-com-Blase und dabei verlor er seinen Auftraggeber und bekam dafür einen Haufen Schulden, die er über viele Jahre fleißiger Arbeit (angestellt in einer IT-Abteilung einer Bank) abzahlen musste, da seine Frau und sein Kind eine Menge Geld kosteten, und Zeit und Nerven, und es insgesamt 8 Jahre dauerte, bis er endlich die Scheidung durch hatte. Selbstredend inkl. Unterhalt für seine arme Frau, vom weißen Manne ausgenutzt und vor die Tür gestellt.

Ein weiteres Merkmal, das sich bei allen mir bekannten Partnerschaften mit Mythomanen zeigt, ist, dass die Scheidung sehr lange beansprucht. Als ich auf Gran Canaria eine Scheidungsanwältin gefunden hatte, meinte sie, die Scheidung dauere sechs WOCHEN. Seitdem sind zwei Jahre vergangen und meine Scheidung ist nach wie vor außer Sicht.

Wobei, wenn es den obdachlosen Polen, den meine Ehefrau verführte und zur Zerstörung der Familienstruktur genutzt hatte, nicht gäbe, würde ich nach wie vor nicht wagen, an Scheidung zu denken. Rückblickend kann ich einen Haufen Zeitpunkte finden zu sagen: "Genug der Lüge und des Betrugs! Scheidung! Sofort! Ich mache das nicht mehr mit!"

Interessanterweise hat meine Mythomanin ihren Spaltpolen gefunden, als wir am meisten Geld unserer gemeinsamen Zeit hatten, und sie nahm an, sie würde weiter in Saus und Braus leben, nur mit einem Mann, der weniger zweifelt und darüber nachsinnt, was für ein mentaler Schaden uns wohl das Leben schwer mache - und unsere Kinder natürlich bei ihr. Meine vorgesehene Aufgabe lag darin, sie und ihre neue Beute, durch Druck über die Kinder, zu versorgen. Das Leid, welches sie den Kindern zufügt, bemerkt sie nicht und wenn sie Leid wahrnimmt, dann sind andere schuld, vorzugsweise ich als Vater.

Der Mythomane schafft es, einem ein permanent schlechtes Gewissen zu machen. Selbst völlig gewissenlos, hat er den Empathen so im Griff, dass dieser permanent von seinem Gewissen geplagt ist, dieses "arme Opfer" nicht noch durch selbstsüchtige Taten, wie eine Trennung oder Scheidung, oder Gespräche mit anderen, oder Zeit für Arbeit und Existenzsicherung weiter zu quälen!

Man wird von morgens bis abends angemotzt - aber weggehen darf man auch nicht. Hätte ich damals gewusst, was "notorisches Lügen", bzw. Mythomanie bedeutet, hätte ich mir und meinen Kindern viele Jahre des Leidens erspart.
Thor mit Dir
David